Unterwegs in Ecuador

Unser Experte für Ecuador heißt Volker Feser. Er lebt seit mehr als 30 Jahren in diesem faszinierenden Land. Volker ist nicht nur erfolgreich im Schreiben und Recherchieren, er führt auch ein kleines feines Reiseunternehmen in Ecuador. Spezialität: maßgeschneiderte Reiseprogramme. Bei Volker und seiner ecuadorianischen Crew gleicht keine Reise der anderen. Wenn Sie eine Reise nach Südamerika planen … dann nehmen Sie sich Zeit für Ecuador!

Wir haben Volker Feser, unseren Ecuador-Profi, nach seinen ultimativen Ausflugstipps rund um die Hauptstadt Quito gefragt. Hier seine persönlichen Reisetipps:

Anders als auf den Galapagos-Inseln, einer nahezu covid-freien Enklave im Pazifischen Ozean, reist man auf dem Festland Ecuadors je nach Region weniger entspannt. Doch wage ich mich so langsam wieder tageweise in die Provinz hinaus. Für Eskapaden im Jeep ist das von Kordilleren umringte Quito privilegiert. Wobei so manche Piste ins Hinterland noch von Dorfbewohnern blockiert sein könnte: Warnschilder, Eisenketten, mitunter ein Desinfektionstunnel direkt neben der Kuhweide. Doch führen plausible Erklärungen meist zum Ziel: „Habt´s Ihr gut hier draußen! Ich würd´ so gern auf euren schönen Berg steigen und die Fotos nach Alemania schicken. Am Nachmittag bin ich zurück.“

Am Pululahua Krater – eine Welt für sich

Nicht nur die Stille ist überwältigend. Mit 11 km Durchmesser, drei inneren Kegeln und Höhenlagen von 3.256 m bis subtropischen 1.600 m gilt dieser Hufeisenkrater als größte bewohnte Caldera der Welt. Dabei leben hier gerade mal ein Dutzend Bauernfamilien.

Der Pululahua Krater gilt als größte bewohnte Caldera der Welt @ Volker Feser, www.salsareisen.com

Wunderschön liegt die aus früher Kolonialzeit stammende Hacienda Niebli, im 16. Jh. die erste Zuckerrohrmühle für Quitos Alkoholbedarf. Auffällig auch die überwucherten Gemäuer einer Dominikaner-Hacienda und einiger Kalksteinöfen. Doch spätestens am Nachmittag zieht von der Küste das Wolkenmeer herauf und verwandelt die Caldera in einen wattebauschartigen, jeden Laut verschluckenden Nebeldampf. Dann erreicht die Stille ihren Höhepunkt.

Steile Pfade führen durch Nebel- und Bergurwaldarten @ Volker Feser, www.salsareisen.com

Die andine Natur zeigt sich aufgrund ihrer eingekesselten Abgeschiedenheit und diverser Mikroklimas wie kaum anderswo im Hochland Ecuadors so facettenreich wie hier in der 34 km² großen Reserva Geobotánica Pululahua. Mitunter steile Pfade führen durch eine Reihe von Nebel- und Bergurwaldarten, an frisch entsprungene Bächlein, auf die inneren Kraterkegel und auch über pyroklastische, schwefelhaltige Sedimentausflüsse. Es gibt ca. 2.000 Pflanzenarten, allen voran exotische Baumfarne, Bromelien, Myrten, Mimosen, Asteriden und Orchideen. Neben 180 Vogelarten, seltenen Beutelfröschen, Fledermäusen und Schmetterlingen genießen u.a. Wiesel, Opossums, Gürteltiere, Andenschakale und Zwerghirsche ein ziemlich ungestörtes Dasein.

Im Krater wachsen rund 2.000 verschiedene Pflanzenarten @ Volker Feser, www.salsareisen.com

Von Quito sind es hin und zurück bis zu 120 km (ca. 3,5 Std.). Zwei von der E28 abzweigende Pisten führen ins Kraterinnere: die geschotterte Serpentinenzufahrt 1 km östlich von Calacali bzw. 7 km westlich vom Äquator monument Mitad del Mundo und die geerdete, noch attraktivere Yunguilla-Zufahrt 3 km westlich von Calacali. Ein Loop bietet sich an.

Von den Minilagunen hat man einen tollen Rundumblick über die „Avenida der Vulkane“ … wenn nicht gerade die Wolken die Sicht versperren @ Volker Feser, www.salsareisen.com

Unterwegs in den Lagunas Cubilche – Panorama mit Folklore

Die beiden Mini-Lagunen von 40 m bis 60 m Durchmesser sitzen wie sturmwolkenblaue Himmelsaugen auf dem 3.826 m hohen Kegeltisch eines längst erloschenen Vulkans. Die hin und zurück gut vierstündige Wanderung führt anfangs noch durch ein uriges Kiefernwäldchen, bevor es auf dem tundraartigen Páramo sehr steile 500 Höhenmeter hinauf geht. Falls ein Wolkenknäul nicht den tollen Rundumblick über die „Avenida der Vulkane“ verschluckt, türmt sich in der Nachbarschaft auch der 5.790 m hohe Cayambe, über dessen Flanken die Äquatorlinie verläuft. Sie ist die höchste Erhebung des Äquators weltweit.

Der treue Begleiter unseres Autors @ Volker Feser, www.salsareisen.com

Auf der Rückfahrt geht es wieder durch die Mosaikfelder um La Esperanza.Bauern mit Spitzhacken, in Trachten oder hoch zu Ross winken dem Gringo mit seinem lustigen Hund zu. Das Lehmziegeldorf „Die Hoffnung“ war in den 1970-ern der Geheimtipp für jene aus Kuhfladen sprießenden Psychopilze. Bob Dylan kam extra deshalb hierher. Auf seinen Spuren zu wandeln wäre vielleicht etwas für den nächsten Ausflug.

Von Quito aus sind es über Cayambe und Zuleta hin und zurück 220 km (ca. 4,5 Std). Startpunkt der Wanderung ist die indigene Kommune El Abra 6,5km südwestlich von La Esperanza.

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