Skifahren – mal woanders!

Vorarlberg und Tirol, Graubünden und Wallis, Isère und Allgäuer Alpen. Wintersportfans wedeln zwischen November und April gewöhnlich in diesen Regionen die Hänge, Pisten und Skirouten herunter und kennen in „ihrem“ Skigebiet jede Alm, jedes Lifthäuschen und alle Abfahrten. Zeit, einmal über den alpinen Tellerrand hinauszuschauen! Skifahren ist auf dem gesamten Globus populär – auch dort, wo man es zunächst nicht vermuten würde. Eine kleine Auswahl exotischer Skiabenteuer.

Marokko

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Hoher Atlas: Zugang nur für Wintersportler.                                                                     Foto via: happytellus.com

Strand- oder Skiurlaub? Gerade einmal 60 Kilometer von Marrakeschs Basaren und eine gute Stunde von der Küste des Atlantischen Ozeans entfernt liegt das Oukaïmeden Skigebiet im Atlasgebirge. Der Gipfel auf 3268 Metern ist zwischen Januar und März mit Schnee bedeckt, 20 Pisten und sieben Lifte ermöglichen orientalischen Skispaß mit Blick auf verschneite Bergdörfer und die Haouz-Ebene. Die Tageskarte kostet mit gerade einmal 10 Euro nur einen Bruchteil der sonst ski-üblichen Preise, zu Essen gibt es Couscous statt Kässpätzle.

Kaschmir (Indien)

Etwas für Abenteurer, nicht zuletzt wegen dem zweifelhaften Ruf der umkämpften Krisenregion Kaschmir im höchsten Gebirge der Welt. Vor allem Freerider schätzen die zahlreichen Offpiste-Möglichkeiten des Gulmarg-Tals, immer unter den wachsamen Augen indischer Hochgebirgssoldaten, die hier dem pakistanischen Militär gegenüberstehen. Die zehntausenden Touristen, die jährlich den – selbst für indische Verhältnisse – beschwerlichen Weg ins abgelegene Gulmarg-Tal auf sich nehmen, scheint das nicht zu stören. Saison auf dem Dach der Welt ist zwischen Dezember und April, „Curry Powder“ garantiert.

Auf dem Dach der Welt schwelt seit Jahren ein Konflikt zwischen Indien und Pakistan.
Auf dem Dach der Welt schwelt seit Jahren ein Konflikt zwischen Indien und Pakistan. Wintersportler mit Hang zum Abenteuer lassen sich davon jedoch nicht abhalten. Foto via: northjersey.com

Rumänien

Dracula am Lift? Nicht ganz, allerdings liegt das berüchtigte Schloss Bran des durstigen Fürsten der Finsternis unweit des rumänischen Skigebiets Poiana Brașov in den Südostkarpaten. Die Infrastruktur ist auf den neuesten Stand der Lifttechnik aufpoliert worden, und zwischen Dezember und März ist ein internationales Publikum auf den 15 Pistenkilometern unterwegs. Dank Flutlichtanlage ist nicht nur Nachtskifahren möglich, auch Vampire sollten vom hellen Schein abgeschreckt werden…

Sizilien

Dolomiten aufgepasst! Gut tausend Kilometer weiter südlich gibt es heiße inneritalienische Konkurrenz. Auf der größten Insel im Mittelmeer bietet der Ätna auf seiner Nord- und Südflanke tolle Pisten aller Schwierigkeitsstufen und sogar Langlaufloipen. Solange der höchste und aktivste Feuerspucker Europas schläft, ist Schnee zwischen Dezember und März reichlich vorhanden.

(Pisten-)Tanz auf dem Vulkan.
(Pisten-)Tanz auf dem Vulkan.                                                                                                       Foto via: spiegel.de

 Text: © Johannes Endler

 

 

 

 

 

 

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