Weihnachtsmarkt mal anders

Eine Waffel, ein Lebkuchen oder ein paar Plätzchen, dazu eine Tasse Glühwein und «Stille Nacht, Heilige Nacht». Für viele gehört der Besuch eines Weihnachtsmarktes zum Advent wie die unvermeidliche Suche nach den passenden Weihnachtsgeschenken für Familie und Freunde. Was aber, wenn man die Weihnachtslieder nicht mehr hören, den Glühwein nicht mehr riechen und den Lebkuchen nicht mehr schmecken kann – aber dennoch nicht auf den Besuch eines Weihnachtsmarktes verzichten möchte? Kein Problem! Denn die Republik hat in Sachen Weihnachtsmärkte weit mehr zu bieten als man denken mag.

 

Der Historische – Dresdener Mittelalter-Weihnacht

© Matthias Frank Schmidt (www.fotograf-erfurt.de)
Foto: © Matthias Frank Schmidt (www.fotograf-erfurt.de)

Kein elektrisches Licht und vor allem kein Plastik. Stattdessen werden bei Einbruch der Dunkelheit die Kerzen und Öllampen angezündet. Auf dem Mittelalter-Weihnachtsmarkt im Dresdener Stallhof kann man sich vor traumhafter Schlosskulisse für ein paar Stunden in eine längst vergangene Zeit zurückträumen. Die über 50 Krämer und Handwerker tragen authentische Kleidung, arbeiten mit mittelalterlichen Werkzeugen und bieten nur das an, was man auch im Mittelalter hätte brauchen können – und vielleicht ein bisschen mehr. Passend dazu geben die Kurfürstlichen Stallhof-Musikanten mehrmals täglich mittelalterliche und barocke Musikstücke zum Besten.
Der historische Weihnachtsmarkt ist seit 25. November bis 23. Dezember, vom 27. bis 30. Dezember und vom 02. Januar bis 04. Januar 2015, jeweils von 11 – 21.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist unter der Woche frei, an den Wochenenden und vom 27. bis 30. Dezember wird ein Wegzoll in Höhe von 3 Euro erhoben (ermäßigt 2 Euro).

 

Der Sündige – Santa Pauli in Hamburg

Foto: © Röer
Foto: © Röer

Auf dem Spielbudenplatz mitten im Herzen St. Paulis feiert der Kiez «Hamburgs geilsten Weihnachtsmarkt». Bei Santa Pauli verschwimmen die Grenzen zwischen traditionellem Weihnachtsmarkt und sündigem Reeperbahn-Erlebnis. Zwischen der großen Showbühne mit täglicher Livemusik und den heißen Darbietungen im Stripzelt gibt es alles zu kaufen, was zum Thema «Erotischer Weihnachtsmarkt» passt. Wem es dann noch nicht zu heiß geworden ist, der kann sich in der Kaminlounge Winterdeck eine leckere Bordsteinschwalbe oder einen heißen Nussknacker schmecken lassen.
Der frivole Markt ist seit 20. November bis 23. Dezember geöffnet: montags bis mittwochs von 16 bis 23 Uhr, donnerstags von 16 bis 0 Uhr, freitags und samstags von 13 bis 1 Uhr und sonntags von 13 bis 23 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos.

 

Der Sagenhafte – Märchenhafter Weihnachtsmarkt in Berlin

© SPSG / Foto: Hans Bach
© SPSG / Foto: Hans Bach
Am zweiten Adventswochenende verwandelt sich das Jagdschloss Grunewald in ein weihnachtliches Märchenschloss. Frau Holle, Hänsel und Gretel, Aschenputtel und viele weitere Figuren sind zu Gast und mischen sich unter die kleinen und großen Besucher des Märchen-Weihnachtsmarktes. Und während eine Märchenerzählerin mit spannenden Geschichten vor allem die Kinder in ihren Bann zieht, finden die Eltern an den Ständen des Marktes schöne und außergewöhnliche Geschenkideen und kunsthandwerkliche Gegenstände. Musik und die eine oder andere weihnachtliche Leckerei bringen die Gäste fernab von der Großstadthektik Berlins entspannt in festliche Stimmung.
Der Märchen-Markt findet am 6. und 7. Dezember zwischen 11 und 19 Uhr statt. Der Eintritt kostet 3 Euro (inkl. Schlossbesichtigung), Kinder bis 6 Jahre sind frei.

 

Der Multikulturelle – Welt-Weihnachtsmarkt in Stuttgart

Foto: © Osamu Kaneko (piqs.de)
Foto: © Osamu Kaneko (Quelle: piqs.de)

In Stuttgart, besser gesagt in Bad Cannstatt, kann man in diesem Jahr zum ersten Mal sieben Weihnachtsmärkte in einem erleben. Der Welt-Weihnachtsmarkt bietet sieben ganz unterschiedlichen Weihnachtskulturen Raum, sich auf verschiedenen Plätzen der Altstadt zu präsentieren. Jeder der Teilmärkte lockt dabei mit einer besonderen Attraktion: ein griechisches Weihnachtsschiff, eine neuseeländische Beachbar, ein orientalisches Beduinen-Teezelt, eine russische Eisbar, eine italienische Kindereisenbahn, ein amerikanischer Schulbus und natürlich eine schwäbische Budenstadt mit Glühwein, Lebkuchen, Eisstockbahn und Wunschbaum.
Der Welt-Weihnachtsmarkt ist von 06. Dezember bis 06. Januar 2015 geöffnet, jeweils von 11.30 Uhr bis 19.30 Uhr. Am 24. und 31. Dezember schließt der Markt jedoch bereits um 14.30 Uhr. An den Weihnachtsfeiertagen (25. und 26. Dezember) bleibt der Markt geschlossen. Der Eintritt ist kostenlos.

 

Der Geheimtipp: Markt der Partnerstädte in Nürnberg

Foto: © Uwe Niklas
Foto: © Uwe Niklas

Der Nürnberger Christkindlesmarkt ist weltberühmt. Aber wer kennt den Markt der Partnerstädte, der nur wenige Schritte vom Trubel des Haputmarktes entfernt stattfindet? Der mit 21 Buden vergleichsweise winzige Markt auf dem Nürnberger Rathausplatz hat sich in den letzten Jahren zum echten Geheimtipp entwickelt. An den Ständen präsentieren Nürnbergs Partnerstädte und befreundete Kommunen mit typischen, kunstgewerblichen und kulinarischen Spezialitäten ihr Land und ihre Traditionen. Mit dabei sind z. B. Antalya (Türkei), Glasgow (Schottland), Kavala (Griechenland), San Carlos (Nicaragua), Shenzhen (China), Skopje (Mazedonien) und auch die Stadt Krakau, die zu Beginn der 1980er Jahre die erste Partnerstadt war, die auf dem Christkindlesmarkt Kunsthandwerk angeboten hat.
Der Markt der Partnerstädte Nürnbergs ist vom 28. November bis 23. Dezember täglich von 10 Uhr bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Text: Kathrin Etzel

 

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