Gscheitgut: Band 2 des erfolgreichen Reisekochbuchs ist da!

Corinna Brauer ist Mitherausgeberin der erfolgreichen Gscheitgut-Kochbücher des Michael Müller Verlags. Gerade ist Band 2 erschienen, welcher mit neuen, innovativen Rezeptideen und Geheimtipps Appetit auf Kochen macht.
Im Interview erzählt sie von den Vorzügen regionaler Zutaten, Neuinterpretationen von klassischen Gerichten und ihren Lieblingsrezepten.

Michael Müller und Corinna Brauer, das Autorenteam der GscheitGut-Kochbücher
Michael Müller und Corinna Brauer. Dem Autorenteam der Gscheitgut-Kochbücher kommt nur Regionales in die Töpfe.                                                                                                  Foto: Michael Müller Verlag

Gerade ist „Gscheitgut Band 2“ erschienen – was kann der Leser von der Neuausgabe erwarten?

Mehr als 160 feine Rezepte, sowohl Traditionelles als auch kreativ Weiterentwickeltes, wie zum Beispiel Gänseragout mit Berberitzen-Rotkohl oder Zwetschgenknödel mit Amaretti-Zimtbutter. Wichtig war uns, dass die Zutaten für die Rezepte aus der Region stammen.
Dazu liefern wir fundierte Hintergrundreportagen zu den typischen Produkten der Region.
Bei der Recherche haben wir wirklich interessante Entdeckungen gemacht, zum Beispiel einen Ziegenhof, der nach Demeter-Richtlinien arbeitet und die Beerenbauern, die in der Fränkischen Schweiz Obst, und wie der Name schon sagt, vorzugsweise Beeren anbauen, die zu köstlicher Marmelade und vorzüglichen Likören verarbeitet werden.

Obst für erwachsene Genießer: die edlen Liköre der Beerenbauern. Foto: Lars Schnoor
Obst für erwachsene Genießer: die edlen Liköre der Beerenbauern.
Foto: Lars Schnoor

Was unterscheidet die Küche Frankens von der in anderen Regionen Bayerns?

Zunächst hat essen gehen in Franken eine lange Tradition: Man fährt sonntags aufs Land, geht ins Wirtshaus und isst einen guten Braten, anschließend geht’s raus in die Natur und genießt dort die Landschaft, die zu jeder Jahreszeit ihren Reiz hat.
Im Frühling blühen die Kirschbäume rund um Pretzfeld, im Sommer erfrischt und entspannt man sich in und entlang der Wiesent, im Herbst genießt man den „Fränkischen Indian Summer“ bei der Ruine Neideck.
Die fränkische Küche ist unheimlich abwechslungsreich und trotzdem bodenständig. Wer glaubt, hier gäbe es nur Schäuferla und Kloß sollte einmal in einem Gscheitgut-Gasthof einkehren. Traditionelles wird hier zwar einerseits bewahrt, aber auch an die heutige Zeit angepasst – denn wie wir bemerken, der Franke öffnet sich kulinarisch.
Übrigens haben wir hier in Franken – gemessen an der Einwohnerzahl – die höchste Dichte an Brauereien, Bäckereien und Metzgern. Diese Vielfalt lässt sich nur erhalten, wenn auch auf Regionalprodukte zurückgegriffen wird. Das funktioniert hier in Franken recht gut.

Auf was habt Ihr bei der Auswahl der Gerichte und der Gasthöfe, die im Buch vorgestellt werden, besonders geachtet? Was macht sie „gscheitgut“?

Unsere Gasthöfe arbeiten durch die Bank nach „gscheitguten“ Kriterien. Auf künstliche Aromen und Konservierungsstoffe wird selbstverständlich verzichtet. Weiterhin stehen mindestens fünf Gerichte auf der Karte, die zu 60% aus Regionalprodukten hergestellt werden, und auch für Getränke gilt, dass mindestens ein Saft und ein alkoholisches Getränk aus der Region stammen. Die ausgewählten Gasthöfe sehen sich auch als Orte sozialen Lebens und bewirten gerne Vereine und Stammtische.
Zu guter Letzt wird außerdem immer was „gscheitgutes“ gekocht, also auch Besonderheiten, die nicht so alltäglich sind, wie beispielsweise frischer Wildspinat aus gesammelten Kräutern.

Manche Gerichte und Rezeptvorschläge wie „Lauch-Pinienkern-Quiche mit Ziegenkäsepralinen und Pfirsichdressing“ klingen sehr nach Haute Cuisine.
Trotzdem authentisch fränkisch und für den Laien nachkochbar?

Auf jeden Fall! Nicht zuletzt dank unserer ausführlichen Schritt-für-Schritt Anleitungen. Jedes Rezept ist getestet und nachkochbar. Unsere Gastwirte haben auch viele ihrer Geheimtipps verraten und stehen für Fragen gerne auch telefonisch zur Verfügung.

Ihr habt das Buch nach Jahreszeiten gegliedert. Welcher Gedanke steckt dahinter?

Wichtig war uns, dass die Zutaten der Gerichte Regionalprodukte sind. Wir stellen uns den Herausforderungen der saisonalen Küche und zeigen, dass sich auch aus Chicorée und Schwarzwurzeln tolle Gerichte zaubern lassen.

„Von dem Geschmack der Kindheit und der Zukunft unserer Region…“ – welche kulinarische Entwicklung kann man in Franken beobachten?

Wir beobachten, dass sich der Franke zusehends kulinarisch öffnet und auch sonst ein Umdenken stattfand: der Trend, regional einzukaufen und auch Kleinproduzenten zu unterstützen. Denn es hängt ja alles zusammen: unsere Landschaft, durch die wir sonntags so gerne spazieren kann nur erhalten bleiben, wenn wir diejenigen, die die Felder bewirtschaften, auch mit dem Kauf ihrer Produkte unterstützen.
Außerdem nimmt die Zahl der Vegetarier und Veganer stetig zu, worauf sich unsere „gscheitguten“ Wirtshäuser ebenfalls eingestellt haben.

Für Dich persönlich: lieber ein Klassiker oder darf’s auch etwas exotischer sein?

Ich habe zwei Lieblingsrezepte: die Rosenblütentorte aus dem Töpferei-Café Kunzmann und die Kreation „Erdbeeren im Felde“ aus dem Hotel-Gasthof „Alter Brunnen“.
Einfach traumhaft.

Ein Favorit von Corinna Brauer: die Rosenblütentorte. Foto: Emil Bezold
Ein Favorit von Corinna Brauer: die Rosenblütentorte.
Foto: Emil Bezold

Gscheitgut Band 2 ist im Buchhandel und direkt beim Michael Müller Verlag erhältlich.

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